Francis Francis X1

Um zu identifizieren, welche Maschinen-Generation da vor mir stand, musste ich intensiv im Internet recherchieren. Die erste Generation besaß noch einen Alu-Boiler, während die folgenden Generationen einen bronzefarbenen Boiler haben. Diese Francis Francis X1 hier ist also eine Maschine der ersten Generation. Das Modell wurde von 1999 bis 2004 gebaut.

Francis Francis X1 Ankunft

Die erste Inaugenscheinnahme

Die Bauzeit deckt sich auch mit dem Datumsaufdruck der defekten Pumpe. Diese ist den Angaben zufolge im Jahr 2000 gefertigt worden. Damit sind wir auch schon beim offensichtlichen Defekt: Die Pumpe funktioniert nicht. Warum das so ist, lässt sich leicht am geschmolzenen Kunststoff der Pumpe erkennen.

Die zu hieße gewordene Ulka EP5

Dass ich die Maschine zuvor einer Eingangsmessung unterzogen und anschließend auf Fehler hin getestet habe, versteht sich von selbst. Das Aufschrauben der Maschine war einfach und ich bin überrascht wie die Francis Francis X1, Erste Generation, von innen aussieht. Ich hatte aufgrund der Bauform erwartet, dass auch so was wie ein Thermoblock wie z.B in der Ascaso vorhanden sei, aber es sieht eher aus wie ein klassischer kleiner Boiler mit Heizung.

Blick von oben in die Francis Francis X1

Also habe ich eine Pumpe bestellt, diese eingebaut und die Maschine wieder bestromt. Die Pumpe funktioniert, die Heizung regelt richtig, aber es kommt kein Wasser aus dem Sieb. Daraufhin habe ich das Sieb ausgeschraubt und bin schlicht erstaunt, wie viel da heraus rieselt.

Der stark verschmutzte Siebträger

Die Reparatur der Francis Francis geht weiter

Also habe ich angefangen, die Maschine mit Kaffeemaschinen-Reinigungstabletten zu entkalken. Was aber nicht klappt: Der Boiler bleibt dicht. Die Pumpe pumpt und kann dann nicht mehr Druck aufbauen. Und dennoch kommt kein Wasser aus dem Siebträger. Also habe ich den Boiler ausgebaut und geöffnet. Immerhin, die Heizung ist kalkfrei, aber es findet sich noch mehr Schmutz am Boden des Boilers. Es steht auch auch noch im Wasser-Auslaufrohr. Das ließ sich dann aber mit ein wenig Stochern herausdrücken. Dann habe ich alles noch einige Male mit Wasser durchgespült und wieder zusammengebaut. Die Boiler-Dichtung zuvor noch mit ein wenig Silikon benetzt. Ich hoffe dabei, dass der Boiler dicht wird, ansonsten muss ich mich auf die Suche nach einer Ersatzdichtung machen. Das wird nicht einfach, da es laut Recherche ja keine Ersatzteile mehr gibt für die Francis Francis X1 der ersten Generation.

Der Test

Der erste Test nach dem Zusammenbau mit neuer Pumpe ist erfolgt. Natürlich wird sicherheitshalber erst eine Messung nach VDE durchgeführt um sicher zu gehen, dass nach dem Zusammenbau nichts Elektrisches defekt ist. Im Anschluss pumpe ich erst mal Wasser in den Kessel und die Francis Francis X1 heizt. Leider tropft sie ein wenig aus dem Siebträger. Das meint zum einen, das Wasser heraus kommt, zum anderen, dass die federbelastete Dichtung nicht richtig schließt. Als nächstes teste ich die Dampfheizung: Die Temperatur steigt und das Thermostat schaltet ab.

Das Brühventil der Francis Francis ist undicht

Ärgerlich ist, dass so etwas wie das undichte Brühventil erst auffällt, wenn die Maschine Wasser hat bzw. Wasser überhaupt pumpen kann. Also bestelle ich ein Ventil. Das ist alles ein wenig Spekulation, denn eigentlich gibt es ja keine Ersatzteile mehr für die Francis Francis der 1. Generation. Aber ich habe Feder- und Silikonventilkopf vermessen und es mal riskiert. Die Adresse: https://kaffeeshop-hamm.de/. Die Federkonstante konnte ich nicht ermitteln. Ich habe bei den Espresso- und Kaffee-Versendern aber auch noch nicht gesehen, dass diese angegeben wird.

Nach einigen Tagen des Wartens

Die Feder mit Ventil eingebaut und die Maschine erneut betrieben. Diesmal lässt sie sich heizen, ohne zu tropfen. Bei der Dampferzeugung tropft sie immer noch minimal. Was aber nicht ganz ungewöhnlich ist, da sich die Feder ab einem bestimmten Druck öffnen wird und muss, denn sonst könnte die Pumpe ja kein Wasser in den Siebträger befördern.

Die fertige Francis Francis X1

Schlussbetrachtung

Diese alten Maschinen wieder zu reparieren, ist sicherlich richtig und wichtig. Es ist jedoch mit viel Rechercheaufwand verbunden und auch mit Kosten. Denn es gibt immer ein Risiko, falsche Teile zu bestellen, die nicht mehr zurückgegeben werden können, wenn sie probehalber verbaut wurden. Auch überrascht mich immer wieder, wie viel Kalk und Kaffeefett sich in so einer Maschine ansammeln. Das erklärt mit, warum Kaffeevollautomaten gern den Benutzer zwingen, eine Reinigung durchzuführen. Bei dieser Maschine ist es auch schade, dass nur ein Siebträger für Tabs dabei war. Ich konnte somit keinen Test mit Kaffee machen.

Pfaff Creative 7570

Ich erhielt wieder eine defekte Pfaff Creative 7570, die schon viele verschiedene Händler gesehen hatten. Aber niemand sah sich in der Lage, sie zu reparieren, da es sich um einen Elektronikfehler handelt.

Damit ist die Maschine bei mir natürlich genau richtig. Als leidenschaftlicher Elektroniker widme ich mich sehr gern elektronischen Problemen. Das Interessante bei den Pfaff 75xx Modellen ist, dass sie nur sehr selten wiederkehrende Fehler haben und die Fehlerbilder immer wieder anders sind. Das spricht aber auch für die Pfaff Elektronik: Sie wurde so gut konstruiert, dass nicht standardmäßig etwas Bestimmtes kaputt geht.

Die defekte Pfaff creative 7570 bei der Ankunft.

Erstes Einschalten

Ich habe die Maschine also erst mal eingeschaltet. Das Display leuchtete, ansonsten passierte nichts. Also ganz anders zum Beispiel als bei der 7550 (Link auf Artikel), die einfach los lief oder weiter lief. Das ist also eine ernsteres Problem. Ich hoffe sehr, dass es nicht so ist wie bei einer 7570, die ich nicht reparieren konnte, bei der das ASIC sehr heiß wurde und die auch keine Funktion hatte. Zu dieser Maschine habe ich keine Artikel verfasst. Denn ich fand es sehr frustrierend, dass dieses zentrale Bauteil defekt ist und dass es wirklich nicht zu ersetzen ist.

Öffnen der defekten Pfaff Creative 7570

Bei der ersten Umschau sind Unterschiede zur nicht dokumentierten 7570 zu sehen. Hier sind die Flachband-Leitungssockel mit den Farbcodes ihrer Stecker gekennzeichnet. Also: alle Stecker auf der Platine sind schwarz. Es sind auch keine nach gelöteten Leitungsbrücken zu sehen, alles spricht dafür, dass dies hier das wirklich ein Serienmodell ist. Die nicht dokumentierte sah da noch anders aus.

Flachbandstecker Sockel der Pfaff Creative 7570

Beginn der Messungen an der defekten Pfaff Creative 7570

Die ersten Messungen, die ich an der defekten Pfaff Creative 7570 vornehme, zeigen, dass die 5V Versorgungsspannung nicht vorhanden ist. Also ist vielleicht der Spannungsregler defekt oder die Sicherung. Aus den weiteren Messungen kann ich erkennen, dass wohl die Sicherung defekt ist. Den Fehler für den Ausfall der Sicherung hingegen sehe ich noch nicht. Also wechsle ich die Sicherung und schalte die Maschine in der Hoffnung ein, dass sie einfach wieder funktioniert.

Weitere Suche

Die Maschine ist also kurz an. Auf dem Display sehe ich Zeichen und die LEDs leuchten auf. Aber nach kurzer Zeit ist das Display wieder leer und die LEDs sind aus. Also fühle ich mal die Temperatur der Bauteile – in der Hoffnung, dass es nicht das ASIC ist oder einer der Controller. Diese sind aber kühl. Hingegen ist der mittlere der Stepper-Treiber sehr, sehr warm. Defekte Stepper-Treiber kenne ich schon von der 7550 . Warum diese Schaden nehmen, ist mir noch nicht klar, ob das Alter oder ein zu hoher Strom die Ursache ist.

Test des Stepper Motors

Da ich mir ja schon mal einen Stepper-Treiber für die Motoren in der Pfaff aufgebaut habe, habe ich erst mal den Motor getestet. Dieser funktioniert und und scheint frei zu laufen. Daraus und aus der hohen Temperatur des ICs schließe ich, dass in der Tat der Treiber defekt ist und ausgetauscht werde muss. Da die Treiber ICs abgekündigt sind, bin ich froh, noch einen Treiber zu haben und diesen löte ich dann ein. Die Treiber ICs haben im Übrigen eine andere Bezeichnung hier in der defekten Pfaff Creative 7570 als in den Pfaff Creative 7550, aber sie sind laut Datenblättern identisch.

Erneute Inbetriebnahme der Pfaff CReative 7570

Nun tausche ich also noch die Sicherungen, die Reichelt, mir zügig geliert hat. Solche werde ich wohl mal wieder kaufen müssen – bei dem Verbrauch. Ich schalte die Maschine ein. Hurra, sie funktioniert! Nach fünf Minuten und auch nach zehn Minuten. Ich nehme noch mal das Oszilloskop und schaue mir die Signalverläufe an. Diese sehen alle gut aus. Die Spannungen sind auch wieder stabil vorhanden.

Die defekte Paff Creative 7570 ist also wieder in Ordnung. Ich werde sie noch ein wenig pflegen, gegebenenfalls etwas ölen, denn sie klingt etwas laut. Dann noch mal etwas zur Probe nähen – vielleicht mal wieder ein Seepferdchen oder einen Bären (Link) – bei dem ich gut sehen kann, ob das nach rechts und nach links Schieben des Stoffes funktioniert.

Der 80C32 Prozessor Takt der PfAff CReative 7570

Resümee

Weil diese Maschinen mechanisch so hervorragend sind und auch elektronisch am Anfang der Achtziger weit vorn waren, finde ich diese Maschinen sehr erhaltenswert. Ich hoffe, dass noch mehr Pfaff Crative 7570 mit defekter Elektronik den Weg zu mir finden und ich sie durch eine Reparatur erhalten kann.

Defekte Buderus M006

Die Buderus M006 Karte gehört in ein Buderus Modul Rack, wie es vermutlich in vielen Öl- und Gasheizungsanlagen zu finden ist. Die defekte Buderus M006 habe ich in der Verwandtschaft, auf dem Heizkessel liegend, vorgefunden – im Rack steckt schon eine neue M006.

Erste Messung an der M006

Nicht die erste defekte Buderus Karte, die ich repariere

Da ich zuvor auch schon mal das Timer Modul repariert hatte, interessiert mich diese Karte natürlich auch. Von der Timer Modul-Reparatur habe ich leider weder Bilder noch Dokumente, ich erinnere mich nur noch: Jemand sagte mir, dass die Karte defekt sei. Die können man nicht reparieren, sondern nur austauschen. Da es im Sommer war, war also Zeit genug sich einer Reparatur zuzuwenden, die dann auch erfolgreich war. Die Karte ist auch immer noch in Betrieb.

Die Buderus M006

Nun aber zur M006. Diese Karte regelt die Brauchwasserpumpe und misst dazu die Temperatur. Welcher Defekt nun genau vorlag, konnte mir der Besitzer nicht weiter erklären. Ich habe mir also Unterlagen zum 3320 Modul Rack und den Temperaturfühlern zusammen gesucht, um die Karte testen zu können.

Kart mit Netzspannung

Dann habe ich die entsprechende Kontaktleiste gesucht und die Karte mit Versorgungsspannung betrieben. Hier zeigte sich schnell, dass die Kleinspannung nicht in Ordnung war und – wie häufig in solchen Fällen – war der Kondensator defekt. Den Kondensator habe ich dann erst mal provisorisch ausgetauscht und die Spannung geprüft. Den Kondensator mit der richtigen Ausrichtung habe ich anschließend bestellt bei Reichelt und dann eingelötet. Mit Hilfe simulierter Eingangswerte kann ich die die Karte nun testen – und sie funktioniert .

Die fertige M006

Auch hier wieder der Hinweis, es wird mit 230V Netzspannung gearbeitet, das kann gefährlich sein! Ich mache das, weil ich eine entsprechende Ausbildung besitze und Technik zur Verfügung habe, um die Gefahren bei der Arbeit an diesen Modulen zu minimieren.

Resümee

Es ist schade, dass Elektroniken wie die Buderus M006 einfach aussortiert werden, um dann zum Elektroschrott zu werden. Sie sind reparierbar, auch die komplexeren Karten, wie die Timer Karte. Wenn mir mal ein Modul Rack, z.B 3320, über den Weg laufen sollte, so werde ich mir das so zurecht machen, dass ich eine Testumgebung für diese Kartengeneration habe und somit gegebenenfalls bestehende Gas- und Ölheizungen weiter erhalten werden können und nicht zu Müll werden. Auch wenn unter C02-Aspekten fossile Brennstoffe kritisch sind, mag es durchaus sinnvoll sein, bestehende Anlagen zu erhalten und nicht zu Müll zu machen.