Honiture H8 ein Akku-Staubsauger

Mein Schuster, mit dem ich öfter mal ein Schwätzchen halte, fragte mich, ob ich auch die Akkus von Staubsaugern reparieren könne. Da ich schon ab und an Akkus und Akkupacks untersucht hatte, habe ich das bejaht. Er brachte mir daraufhin das Akkupack eines Honiture H8-Akku-Staubsaugers mit.

Die Fehlerbeschreibung war in etwa so: Das Akku ist sehr schnell geladen. Wenn es dann in den Honiture H8-Akku-Staubsauger eingesetzt wird, geht der Sauger kurz an; die Akku-LED-Anzeige leuchtet kurz, geht dann aus und der Staubsauger schaltet ab.

Untersuchung des „Honiture H8“-Akkupacks

Das erhaltene Akkupack habe ich aufgeschraubt, die Zellspannung gemessen und die Verschaltung der Akkus geprüft. Da die Spannungen weitgehend gleich sind, gehe ich erst mal nicht von einem Fehler aus. Dann lade ich das Akkupack: Die LEDs leuchten beim Laden des Akkus. Erneutes Messen der Spannung an den Zellen zeigt, dass das Akkupack bislang keinen Fehler aufweist. Nun baue ich aus Widerständen eine Last, um das Akku zu entladen. Das ist nicht einfach, weil dabei sehr viel Wärme entsteht und die Ströme maximal bei 3 Ampere liegen.

Ich möchte gern eine elektronische Last für Akkus und Akkupacks haben. Die effizientesten gibt es bei EA Elektronik, denn diese speisen sogar ins Netz zurück und wandeln Strom nicht einfach nur in Wärme um. Zum Prüfen von Fahrrad-Akkus wäre eine elektronische Last auch hilfreich, denn auch da sind häufig nur Zellen defekt und nicht das ganze Akkupack. Die EA elektronischen Lasten sind dafür aber zu groß.

Ich komme zu dem Schluss, dass das Akkupack in Ordnung ist. Das berichte ich auch meinem Schuster und bitte um den Sauger, denn der Fehler wird in der Staubsaugerelektronik zu suchen sein-

Der Honiture H8 Staubsauger ist da

Als erstes prüfe ich den Staubsauger und stelle fest, dass der Honiture H8-Staubsauger den oben beschriebenen Defekt hat. Wie es aussieht, zieht der Motor einen zu großen Strom, so das die Akkuschutzschaltung die Versorgung unterbricht. Der zu hohe Strom kann viele Ursachen haben: einen Kurzschluss in der Motorwicklung oder einen Defekt in der Treiber-Elektronik.

Der Honiture H8 Staubsauger

Also öffne ich den „Honiture H8“-Akkustaubsauger. Dabei gefällt mir, dass es viele Schrauben gibt und der Akkusauger sich dadurch gut zerlegen lässt.

Die Elektronik und der Motor sind allerdings auch noch unter gesteckten Kunststoffabdeckungen versteckt. Beim Lösen der Verbindungen habe ich immer Angst, dass etwas abbricht. Es geht aber alles gut und hier ist die Platine. Die Platine möchte ich noch vom Motor lösen und dann kann ich die Treiberstufe sehen.

Die Honiture H8 Platine

Beim Durchmessen der MOSFETs stelle ich fest, dass ein MOSFET defekt ist. Das Problem ist nun, dass die Mosfets und auch der Controller keine Bezeichnung haben. Das wird gern gemacht, denn so werden Reparatur oder Nachbau von Schaltungen schwieriger .

Es gibt Standardschaltungen, in denen Mosfets für die Motoransteuerung verbaut werden. Die Leistungsdaten kann ich in etwa aus den Motordaten bestimmen, dennoch ist es weder einfach noch risikolos, einen frei gewählten Ersatz einzusetzen. Die Schwellspannung am Gate sollte gleich sein, das Pinning muss gleich sein. Der Typ N oder P muss gleich sein.

Die Schaltung wie sie im Honiture H8 aussehen wird. Im original natürlich viel komplexer

Recherche im Internet nach Akku-Staubsaugern

Bei der Recherche finde ich viele „Dyson“-Akku-Staubsauger, die repariert werden. Die Dyson-Akku-Staubsauger sind deutlich teurer als der Honiture H8. Es ist wirklich elend: Weil die Staubsauger nicht viel kosten, werden sie eher weggeworfen als repariert. Dabei sind an so einem Staubsauger viel Kunststoff und Wertstoffe, zum Beispiel Kupfer in den Wicklungen. Dann noch das Akkupack, das völlig in Ordnung ist, aber dann eben auch mit weggeworfen wird.

Ich finde leider keinen Hinweis auf das verwendete Bauteil und werde mal in mich gehen, um zu überlegen, welchen Mosfet ich hier einbauen könnte. Schade ist auch, dass ich in der entsprechen Bauform nichts da habe. Also habe ich erst mal einen vorhanden IRF530 angeschlossen mit Hilfe von Leitungen.

Die Honiture H8 Treiber Ersatzschaltung

Der Versuch ist erfolgreich und der Staubsaugermotor funktioniert wieder. Leider lässt sich das so nicht einbauen und ich werde erst mal ein entsprechendes Bauteil bestellen müssen. Da aber der Versand mehr kostet als ein Halbleiter (Mosfet), werde ich erst mal mit dem Eigner des „Honiture H8“-Akku-Staubsaugers reden, ob er mit den Kosten einverstanden ist.

Die Ersatzteile habe ich wie immer bei Reichelt bestellt und sie sind schnell geliefert worden. Die beiden FETs auszulöten war nicht ganz einfach, denn die FETs sind an ihrer Rückseite vollflächig verlötet, sicherlich auch wegen der besseren Wärmeableitung. Dazu bräuchte es eigentlich eine Heißluft-Lötstation wie die „Ersa“. Nachdem ich die Lötstellen sauber gemacht hatte, habe ich die neuen Mosfets eingelötet.

Anschließend habe ich erstmal wieder alles so weit zusammen gesteckt, dass ein Probelauf stattfinden konnte – der auch erfolgreich war. Jetzt baue ich also den „Honiture H8“-Akku-Staubsauger wieder komplett zusammen.

Ikea-Funktaster für eine Lichtleiste

Heute hat mir eine liebe Kollegin ihren Ikea-Funktaster für eine Lichtleiste aus ihrer Küche gegeben. Der Funkschalter ist ‚runtergefallen und funktioniert seitdem nicht mehr. Dass es nicht an den Batterien, liegt hat sie schon geprüft. Bei Ikea hat sie auch schon nachgefragt, ob es einen Ersatzschalter gibt. Also habe ich mir den Funktaster mal auf den Tisch gelegt und betrachtet.

Der IKEA Funktaster ältere Generation

Der Ikea Funktaster für die Lichtleiste ist erst mal einfach zu öffnen, da ja auch die Batterien gewechselt werden müssen. Zur Platine gelangt man etwas schwieriger, sie sitzt in einem eingeklipsten Kunststoffgehäuse. Ich schaue mir die Platine an, ob sich vielleicht durch den Fall auf den Boden etwas gelöst hat. Das ist aber sehr herausfordernd bei diesen kleinen SMD-Bauteilen, da hilft es, eine Lupe zu haben. In der Industrie gibt es da schöne Rework-Stationen (Link zu Ersa) mit Mikroskop oder Kamera und Bildschirm. Bis auf einen vielleicht fehlenden Kondensator sehe ich aber nichts. Ein loses Bauteil liegt auch nicht im Gehäuse.

Das geöffnete Gehäuse

Ich bestrome die Platine also mit einem Netzteil und betätige den Funktaster: Wie ich vermutet hatte, gibt es eine Kontroll-LED und die funktioniert ab und an bei Tastendruck. Also zeigt die LED vermutlich an, wenn etwas gesendet wird. Die LED leuchtet aber nicht bei jedem Tastendruck. Das lässt mich vermuten, dass eine defekte Lötstelle die Fehlerursache ist. Da kommen infolge des Sturzes eher schwere größere Bauteile in Frage. Ich habe die Platine noch einmal unter die Lupe gehalten, es ist aber nichts zu sehen. Also habe ich auf Verdacht die Schalter-Kontakte nachgelötet. Das hat aber keine deutliche Verbesserung gebracht; der Ikea-Funktaster funktioniert immer noch eher sporadisch.

Platine des Ikea Funktasters

Da bleibt also noch der Quarz, den ich als nächstes nachlöte – und das bringt den Erfolg. Nun leuchtet die LED des IKEA-Funktasters bei jeder Betätigung des Tasters. Mit dem intakten Funktaster kann die Lichtleiste weiter verwendet werden. Ikea scheint keinen Ersatz zu bieten, denn dieses System existierte wohl noch vor dem „Tradfri System„.

Fazit

Mich freut es, viel Kunststoff und seltene Erden vor dem frühzeitigem Ende auf einer Müllhalde bewahrt zu haben, wenn es auch auch wieder circa eine Stunde Arbeit (denken und tun) war und natürlich ein wenig Energie für Licht und Löten so wie ein wenig Material in Form von Lötzinn verbrauchte.

Philips Sonicare HX6960

Heute möchte ich noch mal über die Reparatur einer Philips Sonicare HX6960 berichten. Ich habe zwei Philips Sonicare HX6960 bekommen, die unterschiedliche Fehler aufweisen: Die eine Sonicare vibriert/schwingt kaum, die andere lässt sich nicht einmal mehr einschalten.

Öffnen der Philips Sonicare Zahnbürsten

Das Öffnen geht relativ leicht von der Hand, da die Philips Sonicare Zahnbürsten noch nicht alt sind und der Kunststoff noch ausreichend weich ist. Es ergeben sich sehr unterschiedliche Eindrücke vom Zustand der „Philips Sonicare HX6960 Zahnbürsten“. Die eine Bürste sieht gut aus, bis auf die stark verkrustete Dichtung am Kopf. Die andere HX6960 hat nicht nur eine verkrustete Dichtung, sondern auch im Inneren viel Wasser und Zahnpasta gesehen.

Das sehr verschmutzte innere der Philips Sonicare HX6960

Neue Taster für die HX6960

Neue Taster für die Philips Sonicare HX6960 zu finden, ist aber in der Tat kein leichte Aufgabe. (Tage)langes Recherchieren im Internet und das Bestellen von verschiedenen Ausführungen bringt nach Wochen dann die richtigen Schalter zutage. Ich habe den alten Taster ausgelötet und den neuen eingelötet. Hier empfiehlt sich geeignetes Lötwerkzeug. Mit neuem Taster lässt sich die „Philips Sonicare HX6960“ wieder perfekt einschalten. Der andere Taster für die Mode-Einstellung funktioniert problemlos.

Der defekte Schalter oben im Bild

Bei der anderen Philips Sonicare HX6960 ist nur die Einstellung zwischen Magnet und Spule wieder neu zu justieren, was mir ja immer wieder Freude macht, weil ich dabei gut mein schöne alte Fühlerlehre zum Ventileinstellen nutzen kann. Bei beiden E-Zahnbürsten habe ich auch noch die Kopfdichtungen ausgetauscht, da diese arg verschmutzt und hart sind. Die Kappen wurden natürlich auch erneuert.

Die Fertigen Zahnbürsten, daneben sind die alten Dichtungen zu sehen

Schlussbetrachtung

Dass die Taster in den Philips Sonicare Zahnbürsten kaputt gehen, scheint ein Problem zu sein. Leider habe ich von einer vergangenen Reparatur keine Rückmeldung, ob der Schalter noch funktioniert. Ein Austausch scheint mir die bessere Lösung zu sein. Allerdings: Ich habe leider auch keine Schalter von einem europäischen Markenhersteller gefunden, die ich verwenden könnte, sondern vermutlich Schalter aus China. Die Platine in den Zahnbürsten ist aber auch „made in China“. Jedenfalls sehe ich mich jetzt in der Lage, die Taster zu wechseln, was ich sehr befriedigend finde. Denn es ist nicht einzusehen, dass Zahnbürsten schon nach wenigen Jahren wegen dieses Taster defektes weggeworfen werden müssen.

Defekte Buderus M006

Die Buderus M006 Karte gehört in ein Buderus Modul Rack, wie es vermutlich in vielen Öl- und Gasheizungsanlagen zu finden ist. Die defekte Buderus M006 habe ich in der Verwandtschaft, auf dem Heizkessel liegend, vorgefunden – im Rack steckt schon eine neue M006.

Erste Messung an der M006

Nicht die erste defekte Buderus Karte, die ich repariere

Da ich zuvor auch schon mal das Timer Modul repariert hatte, interessiert mich diese Karte natürlich auch. Von der Timer Modul-Reparatur habe ich leider weder Bilder noch Dokumente, ich erinnere mich nur noch: Jemand sagte mir, dass die Karte defekt sei. Die können man nicht reparieren, sondern nur austauschen. Da es im Sommer war, war also Zeit genug sich einer Reparatur zuzuwenden, die dann auch erfolgreich war. Die Karte ist auch immer noch in Betrieb.

Die Buderus M006

Nun aber zur M006. Diese Karte regelt die Brauchwasserpumpe und misst dazu die Temperatur. Welcher Defekt nun genau vorlag, konnte mir der Besitzer nicht weiter erklären. Ich habe mir also Unterlagen zum 3320 Modul Rack und den Temperaturfühlern zusammen gesucht, um die Karte testen zu können.

Kart mit Netzspannung

Dann habe ich die entsprechende Kontaktleiste gesucht und die Karte mit Versorgungsspannung betrieben. Hier zeigte sich schnell, dass die Kleinspannung nicht in Ordnung war und – wie häufig in solchen Fällen – war der Kondensator defekt. Den Kondensator habe ich dann erst mal provisorisch ausgetauscht und die Spannung geprüft. Den Kondensator mit der richtigen Ausrichtung habe ich anschließend bestellt bei Reichelt und dann eingelötet. Mit Hilfe simulierter Eingangswerte kann ich die die Karte nun testen – und sie funktioniert .

Die fertige M006

Auch hier wieder der Hinweis, es wird mit 230V Netzspannung gearbeitet, das kann gefährlich sein! Ich mache das, weil ich eine entsprechende Ausbildung besitze und Technik zur Verfügung habe, um die Gefahren bei der Arbeit an diesen Modulen zu minimieren.

Resümee

Es ist schade, dass Elektroniken wie die Buderus M006 einfach aussortiert werden, um dann zum Elektroschrott zu werden. Sie sind reparierbar, auch die komplexeren Karten, wie die Timer Karte. Wenn mir mal ein Modul Rack, z.B 3320, über den Weg laufen sollte, so werde ich mir das so zurecht machen, dass ich eine Testumgebung für diese Kartengeneration habe und somit gegebenenfalls bestehende Gas- und Ölheizungen weiter erhalten werden können und nicht zu Müll werden. Auch wenn unter C02-Aspekten fossile Brennstoffe kritisch sind, mag es durchaus sinnvoll sein, bestehende Anlagen zu erhalten und nicht zu Müll zu machen.

Philips Sonicare-Reparatur

Heute bekam ich von einer Freundin meiner Tochter eine Zahnbürste, die „Philips Sonicare“, zur Reparatur. Die Zahnbürste lässt sich nicht mehr einschalten. Sie geht zwar aufgrund ihres Bewegungssensors an, aber ein Einschalten ist nicht möglich.

Das sit die Philips Sonicare Diamond
Die Philips Sonicare Diamond vor dem Öffnen

Also versuche ich erstmal, die Zahnbürste zu öffnen, was bei den Philips Sonicare ja immer annähernd gleich ist. Es gibt dazu auch viele Videos auf Youtube. Die Zahnbürste geht am besten auf, indem unten auf die Seiten gedrückt wird. Ich mache das gern mit einer Armaturenzange und einer Zwischenlage aus Stoff. Irgendwann kommt dann der Boden heraus. Nun lässt sich die Verankerung des gesamten Innenteils herausnehmen, indem man die beiden Rasten an den Längsseiten löst. Das ist keine schöne Arbeit, die Zahnbürste ist eher ausschließlich für einen guten Zusammenbau konstruiert. Die Zahnbürsten repariere ich aber immer mal wieder, weil ich es nicht gut finde, dass Philips, ein Firma mit großem Engineering-Sachverstand, Produkte so baut, dass sie schwer reparierbar sind.

Die geöffnete Philips Sonicare
So sieht das Innenleben der Philips-Zahnbürste aus.

Wie sich herausstellt, ist wirklich der Taster defekt und nun ist die Frage, wo ich diesen Micro-Taster her bekomme. Dass der Schalter defekt ist, lässt sich messen. Nach längerer Recherche im Internet bin ich immer noch nicht fündig geworden. Also habe ich es mit ein wenig Kontaktspray versucht und die Lötkontakte des Tasters noch mal überlötet, da ich unter der Lupe den Eindruck hatte, dass eine Lötstelle gerissen war.

Nach diesen Maßnahmen funktioniert der Taster wieder. Ich bin nicht sicher, was den Fehler behoben hat, ob es das Kontaktspray war oder das Löten. Wichtig ist erstmal, dass ich eine weitere „Philips Sonicare“ mit der Reparatur vor dem Wegwerfen bewahrt habe und diese jetzt noch einige Zeit ihren Dienst verrichten kann.