Die „Jura Ena 3“ kam zusammen mit der Francis Espresso Maschine zu mir, nur darum habe ich sie überhaupt zur Reparatur entgegengenommen, denn ich nutze ja meine Freizeit zum Reparieren und da muss ich ja nicht alles machen.
Denn ich habe zwar immer mal wieder für andere Freunde auch diese Automaten repariert; aber Spaß macht das nicht, es gibt sicher viele Experten gerade für diese Art von Espresso-Automaten.
Schon das Aufmachen dieser Kunststoffgehäuse finde ich nicht schön. Bei der „Jura Ena 3“ suche ich lange nach den Entriegelungsmöglichkeiten für die Seitenwände. Die Seitenwände sind über eine interessante Mechanik verriegelt. Ich muss dazu vorne und hinten, unter dem Jura Label, Ovalschrauben lösen.
Wenn die „Jura Ena 3“-Seitenwände dann ab sind, bieten Automaten meist einen elenden Anblick, aber seht selbst. Hier wohnt schon jemand, Schimmel ist hier nicht drin – aber überall Kaffeepulver und Spritzer. Das ist bei Siebträgern ein anderes Bild. Die mir bekannten sind innen nie in einem solchen Zustand und das Aufschrauben ist auch schöner. Bei Kunststoff fürchte ich immer, dass etwas abbrechen kann.
Bei der Brüheinheit ist die untere Befestigungsschraube sehr verrostet, die muss vermutlich rausgebohrt werden. Mit einen Werkzeug bekomme ich sie nicht mehr gedreht. Da die Maschine keinen Kaffee mehr ausgibt, aber noch Wasser nimmt und es dann unten in die Auffangwanne als Kaffee abgibt, muss die Brüheinheit aber raus.
Die Teile sind da, es geht weiter mit der „Jura Ena 3“
Die Brüheinheit ist eine revisionierte, wie man sie auf verschiedenen Seiten angeboten bekommt. Ich muss sagen, diese macht eine sehr guten Eindruck. Ich habe alle Anbauteile wieder angebaut, vermisse aber den Trester-Schieber, den ich auf Explosionszeichnungen gesehen habe, und ich erinnere mich an die braunen Plastikteile, welche im Inneren der Maschine lagen. Ob das die Trester-Schaufel war? Nun, ich werde also auch diese noch bestellen. Angenehm günstig zu bekommen ist diese hier, zumal ja immer das Teil inklusive Versand berechnet werden muss.
Die verrostete Schraube habe ich durch eine Edelstahl PT Schraube 3,5 x 12 ersetzt. Diese gibt es auch in vielen Shops, aber da sind dann die Brüheinheiten zu teuer – oder aber sie haben diese nicht und dann kosten die Schrauben als Einzelstücke auch zu viel. Also habe ich bei SAMS einfach mal ein Paket bestellt. Ich kann also noch mehr „Jura Ena 3“ und 6 und andere Automaten reparieren.
Wie im ersten Bild zu sehen ist, meldet die „Jura Ena 3“, dass die Schublade nicht eingeschoben ist. Was sie aber ist und demnach ist der Schalter an der falschen Position. Den Schalter habe ich also neu kalibriert und nun wird auch die eingeschobene Schublade wiedererkannt.
Nun teste ich die Maschine erst einmal. Dabei zeigt sich, dass der Auslauf vorne aus den beiden Auslässen nicht gleich ist. Also spüle ich die Maschine jetzt erst mal mit Kaffeefettlöser durch und entkalke sie im Anschluss noch. Das hilft schon sehr. Es kam auch viel braune Flüssigkeit raus, aber der Auslauf aus den beiden Kaffeeauslaufröhrchen vorne ist immer noch nicht gleich.
Abbau der Auslaufeinheit
Ich werde also die Auslaufeinheit ausbauen. Zwischenzeitlich war die Maschine zwar schon wieder zu, denn ich hielt meine Arbeit ja für beendet, aber so ist es eben. Nach dem Öffnen der Auslaufeinheit habe ich sie mit Wasser durch gespült und mit einer kleinen Strohhalmspühlbürste gesäubert. Auch das bringt wenig Verbesserung, zumal man von unten nicht an/ in die Röhre kommt und von oben aus nicht nach ganz unten, das verhindert ein Knick in der Leitungsführung. Also habe ich die entsprechenden Teile noch mal in Kaffeefettlöser eingelegt. Dann wieder mit Bürste und Zahnstocher bearbeitet, bis endlich alles frei war. Da kam wirklich noch viel alter Kaffee raus. Dieses Teil kann auch neu gekauft werden, z.B. hier: www.juraprofi.de. Aber wenn es, auch mit Aufwand, zu reinigen ist finde ich das sinnvoller, als noch mehr Plastik in Umlauf zu bringen.
Was es noch zur „Jura Ena 3“ zu sagen gibt
Ich mag Vollautomaten nicht gerne, ich finde richtige klassisch anmutende Maschinen mit der E61 Brühgruppe und Heizkessel schöner. Nichtsdestotrotz kann ich sagen, dass ich mich jetzt mal auf den Kunststoff eingelassen habe und es eigentlich ganz gut voran ging. Was Zeit kostete, war, die verschiedenen Teile zu suchen und dann zu bekommen. Die Schläuche habe ich nicht getauscht. Werkstätten inkludieren das ab und an in ihre Festpreise. Ich habe aber kein Schlauchlager. Es würde viel zu teuer werden, diese alle einzeln zu bestellen. Dass ich nun viele Schrauben habe, die anscheinend in vielen Kaffeevollautomaten verbaut sind, lässt mich überlegen, ob ich nicht doch noch einige reparieren werde.