Francis Francis X1

Um zu identifizieren, welche Maschinen-Generation da vor mir stand, musste ich intensiv im Internet recherchieren. Die erste Generation besaß noch einen Alu-Boiler, während die folgenden Generationen einen bronzefarbenen Boiler haben. Diese Francis Francis X1 hier ist also eine Maschine der ersten Generation. Das Modell wurde von 1999 bis 2004 gebaut.

Francis Francis X1 Ankunft

Die erste Inaugenscheinnahme

Die Bauzeit deckt sich auch mit dem Datumsaufdruck der defekten Pumpe. Diese ist den Angaben zufolge im Jahr 2000 gefertigt worden. Damit sind wir auch schon beim offensichtlichen Defekt: Die Pumpe funktioniert nicht. Warum das so ist, lässt sich leicht am geschmolzenen Kunststoff der Pumpe erkennen.

Die zu hieße gewordene Ulka EP5

Dass ich die Maschine zuvor einer Eingangsmessung unterzogen und anschließend auf Fehler hin getestet habe, versteht sich von selbst. Das Aufschrauben der Maschine war einfach und ich bin überrascht wie die Francis Francis X1, Erste Generation, von innen aussieht. Ich hatte aufgrund der Bauform erwartet, dass auch so was wie ein Thermoblock wie z.B in der Ascaso vorhanden sei, aber es sieht eher aus wie ein klassischer kleiner Boiler mit Heizung.

Blick von oben in die Francis Francis X1

Also habe ich eine Pumpe bestellt, diese eingebaut und die Maschine wieder bestromt. Die Pumpe funktioniert, die Heizung regelt richtig, aber es kommt kein Wasser aus dem Sieb. Daraufhin habe ich das Sieb ausgeschraubt und bin schlicht erstaunt, wie viel da heraus rieselt.

Der stark verschmutzte Siebträger

Die Reparatur der Francis Francis geht weiter

Also habe ich angefangen, die Maschine mit Kaffeemaschinen-Reinigungstabletten zu entkalken. Was aber nicht klappt: Der Boiler bleibt dicht. Die Pumpe pumpt und kann dann nicht mehr Druck aufbauen. Und dennoch kommt kein Wasser aus dem Siebträger. Also habe ich den Boiler ausgebaut und geöffnet. Immerhin, die Heizung ist kalkfrei, aber es findet sich noch mehr Schmutz am Boden des Boilers. Es steht auch auch noch im Wasser-Auslaufrohr. Das ließ sich dann aber mit ein wenig Stochern herausdrücken. Dann habe ich alles noch einige Male mit Wasser durchgespült und wieder zusammengebaut. Die Boiler-Dichtung zuvor noch mit ein wenig Silikon benetzt. Ich hoffe dabei, dass der Boiler dicht wird, ansonsten muss ich mich auf die Suche nach einer Ersatzdichtung machen. Das wird nicht einfach, da es laut Recherche ja keine Ersatzteile mehr gibt für die Francis Francis X1 der ersten Generation.

Der Test

Der erste Test nach dem Zusammenbau mit neuer Pumpe ist erfolgt. Natürlich wird sicherheitshalber erst eine Messung nach VDE durchgeführt um sicher zu gehen, dass nach dem Zusammenbau nichts Elektrisches defekt ist. Im Anschluss pumpe ich erst mal Wasser in den Kessel und die Francis Francis X1 heizt. Leider tropft sie ein wenig aus dem Siebträger. Das meint zum einen, das Wasser heraus kommt, zum anderen, dass die federbelastete Dichtung nicht richtig schließt. Als nächstes teste ich die Dampfheizung: Die Temperatur steigt und das Thermostat schaltet ab.

Das Brühventil der Francis Francis ist undicht

Ärgerlich ist, dass so etwas wie das undichte Brühventil erst auffällt, wenn die Maschine Wasser hat bzw. Wasser überhaupt pumpen kann. Also bestelle ich ein Ventil. Das ist alles ein wenig Spekulation, denn eigentlich gibt es ja keine Ersatzteile mehr für die Francis Francis der 1. Generation. Aber ich habe Feder- und Silikonventilkopf vermessen und es mal riskiert. Die Adresse: https://kaffeeshop-hamm.de/. Die Federkonstante konnte ich nicht ermitteln. Ich habe bei den Espresso- und Kaffee-Versendern aber auch noch nicht gesehen, dass diese angegeben wird.

Nach einigen Tagen des Wartens

Die Feder mit Ventil eingebaut und die Maschine erneut betrieben. Diesmal lässt sie sich heizen, ohne zu tropfen. Bei der Dampferzeugung tropft sie immer noch minimal. Was aber nicht ganz ungewöhnlich ist, da sich die Feder ab einem bestimmten Druck öffnen wird und muss, denn sonst könnte die Pumpe ja kein Wasser in den Siebträger befördern.

Die fertige Francis Francis X1

Schlussbetrachtung

Diese alten Maschinen wieder zu reparieren, ist sicherlich richtig und wichtig. Es ist jedoch mit viel Rechercheaufwand verbunden und auch mit Kosten. Denn es gibt immer ein Risiko, falsche Teile zu bestellen, die nicht mehr zurückgegeben werden können, wenn sie probehalber verbaut wurden. Auch überrascht mich immer wieder, wie viel Kalk und Kaffeefett sich in so einer Maschine ansammeln. Das erklärt mit, warum Kaffeevollautomaten gern den Benutzer zwingen, eine Reinigung durchzuführen. Bei dieser Maschine ist es auch schade, dass nur ein Siebträger für Tabs dabei war. Ich konnte somit keinen Test mit Kaffee machen.

Pfaff Creative 7570

Ich erhielt wieder eine defekte Pfaff Creative 7570, die schon viele verschiedene Händler gesehen hatten. Aber niemand sah sich in der Lage, sie zu reparieren, da es sich um einen Elektronikfehler handelt.

Damit ist die Maschine bei mir natürlich genau richtig. Als leidenschaftlicher Elektroniker widme ich mich sehr gern elektronischen Problemen. Das Interessante bei den Pfaff 75xx Modellen ist, dass sie nur sehr selten wiederkehrende Fehler haben und die Fehlerbilder immer wieder anders sind. Das spricht aber auch für die Pfaff Elektronik: Sie wurde so gut konstruiert, dass nicht standardmäßig etwas Bestimmtes kaputt geht.

Die defekte Pfaff creative 7570 bei der Ankunft.

Erstes Einschalten

Ich habe die Maschine also erst mal eingeschaltet. Das Display leuchtete, ansonsten passierte nichts. Also ganz anders zum Beispiel als bei der 7550 (Link auf Artikel), die einfach los lief oder weiter lief. Das ist also eine ernsteres Problem. Ich hoffe sehr, dass es nicht so ist wie bei einer 7570, die ich nicht reparieren konnte, bei der das ASIC sehr heiß wurde und die auch keine Funktion hatte. Zu dieser Maschine habe ich keine Artikel verfasst. Denn ich fand es sehr frustrierend, dass dieses zentrale Bauteil defekt ist und dass es wirklich nicht zu ersetzen ist.

Öffnen der defekten Pfaff Creative 7570

Bei der ersten Umschau sind Unterschiede zur nicht dokumentierten 7570 zu sehen. Hier sind die Flachband-Leitungssockel mit den Farbcodes ihrer Stecker gekennzeichnet. Also: alle Stecker auf der Platine sind schwarz. Es sind auch keine nach gelöteten Leitungsbrücken zu sehen, alles spricht dafür, dass dies hier das wirklich ein Serienmodell ist. Die nicht dokumentierte sah da noch anders aus.

Flachbandstecker Sockel der Pfaff Creative 7570

Beginn der Messungen an der defekten Pfaff Creative 7570

Die ersten Messungen, die ich an der defekten Pfaff Creative 7570 vornehme, zeigen, dass die 5V Versorgungsspannung nicht vorhanden ist. Also ist vielleicht der Spannungsregler defekt oder die Sicherung. Aus den weiteren Messungen kann ich erkennen, dass wohl die Sicherung defekt ist. Den Fehler für den Ausfall der Sicherung hingegen sehe ich noch nicht. Also wechsle ich die Sicherung und schalte die Maschine in der Hoffnung ein, dass sie einfach wieder funktioniert.

Weitere Suche

Die Maschine ist also kurz an. Auf dem Display sehe ich Zeichen und die LEDs leuchten auf. Aber nach kurzer Zeit ist das Display wieder leer und die LEDs sind aus. Also fühle ich mal die Temperatur der Bauteile – in der Hoffnung, dass es nicht das ASIC ist oder einer der Controller. Diese sind aber kühl. Hingegen ist der mittlere der Stepper-Treiber sehr, sehr warm. Defekte Stepper-Treiber kenne ich schon von der 7550 . Warum diese Schaden nehmen, ist mir noch nicht klar, ob das Alter oder ein zu hoher Strom die Ursache ist.

Test des Stepper Motors

Da ich mir ja schon mal einen Stepper-Treiber für die Motoren in der Pfaff aufgebaut habe, habe ich erst mal den Motor getestet. Dieser funktioniert und und scheint frei zu laufen. Daraus und aus der hohen Temperatur des ICs schließe ich, dass in der Tat der Treiber defekt ist und ausgetauscht werde muss. Da die Treiber ICs abgekündigt sind, bin ich froh, noch einen Treiber zu haben und diesen löte ich dann ein. Die Treiber ICs haben im Übrigen eine andere Bezeichnung hier in der defekten Pfaff Creative 7570 als in den Pfaff Creative 7550, aber sie sind laut Datenblättern identisch.

Erneute Inbetriebnahme der Pfaff CReative 7570

Nun tausche ich also noch die Sicherungen, die Reichelt, mir zügig geliert hat. Solche werde ich wohl mal wieder kaufen müssen – bei dem Verbrauch. Ich schalte die Maschine ein. Hurra, sie funktioniert! Nach fünf Minuten und auch nach zehn Minuten. Ich nehme noch mal das Oszilloskop und schaue mir die Signalverläufe an. Diese sehen alle gut aus. Die Spannungen sind auch wieder stabil vorhanden.

Die defekte Paff Creative 7570 ist also wieder in Ordnung. Ich werde sie noch ein wenig pflegen, gegebenenfalls etwas ölen, denn sie klingt etwas laut. Dann noch mal etwas zur Probe nähen – vielleicht mal wieder ein Seepferdchen oder einen Bären (Link) – bei dem ich gut sehen kann, ob das nach rechts und nach links Schieben des Stoffes funktioniert.

Der 80C32 Prozessor Takt der PfAff CReative 7570

Resümee

Weil diese Maschinen mechanisch so hervorragend sind und auch elektronisch am Anfang der Achtziger weit vorn waren, finde ich diese Maschinen sehr erhaltenswert. Ich hoffe, dass noch mehr Pfaff Crative 7570 mit defekter Elektronik den Weg zu mir finden und ich sie durch eine Reparatur erhalten kann.

Defekte Buderus M006

Die Buderus M006 Karte gehört in ein Buderus Modul Rack, wie es vermutlich in vielen Öl- und Gasheizungsanlagen zu finden ist. Die defekte Buderus M006 habe ich in der Verwandtschaft, auf dem Heizkessel liegend, vorgefunden – im Rack steckt schon eine neue M006.

Erste Messung an der M006

Nicht die erste defekte Buderus Karte, die ich repariere

Da ich zuvor auch schon mal das Timer Modul repariert hatte, interessiert mich diese Karte natürlich auch. Von der Timer Modul-Reparatur habe ich leider weder Bilder noch Dokumente, ich erinnere mich nur noch: Jemand sagte mir, dass die Karte defekt sei. Die können man nicht reparieren, sondern nur austauschen. Da es im Sommer war, war also Zeit genug sich einer Reparatur zuzuwenden, die dann auch erfolgreich war. Die Karte ist auch immer noch in Betrieb.

Die Buderus M006

Nun aber zur M006. Diese Karte regelt die Brauchwasserpumpe und misst dazu die Temperatur. Welcher Defekt nun genau vorlag, konnte mir der Besitzer nicht weiter erklären. Ich habe mir also Unterlagen zum 3320 Modul Rack und den Temperaturfühlern zusammen gesucht, um die Karte testen zu können.

Kart mit Netzspannung

Dann habe ich die entsprechende Kontaktleiste gesucht und die Karte mit Versorgungsspannung betrieben. Hier zeigte sich schnell, dass die Kleinspannung nicht in Ordnung war und – wie häufig in solchen Fällen – war der Kondensator defekt. Den Kondensator habe ich dann erst mal provisorisch ausgetauscht und die Spannung geprüft. Den Kondensator mit der richtigen Ausrichtung habe ich anschließend bestellt bei Reichelt und dann eingelötet. Mit Hilfe simulierter Eingangswerte kann ich die die Karte nun testen – und sie funktioniert .

Die fertige M006

Auch hier wieder der Hinweis, es wird mit 230V Netzspannung gearbeitet, das kann gefährlich sein! Ich mache das, weil ich eine entsprechende Ausbildung besitze und Technik zur Verfügung habe, um die Gefahren bei der Arbeit an diesen Modulen zu minimieren.

Resümee

Es ist schade, dass Elektroniken wie die Buderus M006 einfach aussortiert werden, um dann zum Elektroschrott zu werden. Sie sind reparierbar, auch die komplexeren Karten, wie die Timer Karte. Wenn mir mal ein Modul Rack, z.B 3320, über den Weg laufen sollte, so werde ich mir das so zurecht machen, dass ich eine Testumgebung für diese Kartengeneration habe und somit gegebenenfalls bestehende Gas- und Ölheizungen weiter erhalten werden können und nicht zu Müll werden. Auch wenn unter C02-Aspekten fossile Brennstoffe kritisch sind, mag es durchaus sinnvoll sein, bestehende Anlagen zu erhalten und nicht zu Müll zu machen.

Undichte Bezerra BZ10

Bezerra BZ10

Erste Ansicht

Natürlich habe ich als erstes gemessen, ob die undichte Bezerra BZ10 intakte Schutzleiter und Isolation hat. Das war auch der Fall. Daraufhin habe ich entkalktes Wasser in den Wassertank gefüllt und die Maschine wieder eingeschaltet. Der Druck steigt nur wenig und sehr langsam, was bei 1,4 KW Heizleitung seltsam ist. Das Gerät erzeugt Dampf und auch der Heißwasser-Austritt funktioniert. Dann habe ich den Kaffee-Bezugsknopf gedrückt und Wasser kam aus dem Siebträger – aber Wasser war ebenso unter der Maschine zu finden. So hatte es auch die Besitzerin berichtet. Das Erschreckende war jedoch, dass sich bei der erneuten Isolationsmessung zeigte: Es lag ein Fehler vor. Klug, dass die Maschine nach dem Wasseraustritt gleich außer Betrieb genommen wurde, denn sonst wäre der FI Schalter die letzte Instanz gewesen, Schäden für Menschen zu verhindern.

Diese schöne Bezerra BZ 10 ist undicht.

Die undichte Bezerra BZ10 wurde geöffnet

Es war also klar, die Maschine muss geöffnet werden, um die Undichtigkeit zu finden. Sehr schön ist, dass Inbusschrauben der gleichen Größe verwendet werden. Die Maschine ist schön und solide aufgebaut. Es machte Freude, mal wieder so eine verchromte Metallmaschine zu reparieren. Auffallend war, dass ein Fuß hinten links lose war und ebenso die Gehäuseschraube hinten links. Zudem hatte jemand schon das Garantiesiegel geöffnet. Im inneren der Maschine war das Elektronikmodul lose.

Nur eine der losen Schrauben

Einfache Zugänglichkeit zur Heizung im Boiler

Interessant ist die kleine Kunststoffwanne unter dem Boden der Maschine: Hinter ihr verstecken sich der Kessel und die Heizung. Und natürlich sammelte sich darin Wasser und kam mit den Anschlüssen der Heizung in Berührung, darum konnte ich einen Isolationsfehler messen. Ich denke, an dieser Stelle sollte ich noch mal darauf hinweisen: Was sich hier so einfach liest, ist nicht ungefährlich. Wasser und Strom in Heizgeräten sind immer kritisch. Ich habe eine entsprechende elektrische Ausbildung und weiß darum, was ich wie mache und welche Vorsichts- und Schutzmaßnahmen ich treffen muss.

Boiler mit elektrischen Anschlüssen

Weitere Beobachtung

Was mir im Probebetrieb noch auffiel: Die grüne Leuchte war immer aus. Die orangefarbene zeigt wohl Fehler an, aber in der Form, dass sie erlischt, wenn ein Fehler vorliegt. Die grüne ist die Betriebsleuchte und sollte also ab dem Einschalten an sein. Bei der Umschau in der geöffneten Maschine konnte ich zwar Wasser sehen, aber nicht genau, wo es herkam. Also habe ich noch mal einschalten müssen . Beim Kaffeebezug war dann gleich zu sehen, dass eine Kupferleitungsverschraubung undicht war und ein Silikonschlauch.

Blick von oben auf den Boiler

Nun kann ich ein neues Kupferrohr mit Fittings kaufen, denn die Passfläche müsste man vielleicht abdrehen, um wieder einen dichten Sitz zu gewährleisten, aber am Rohr kann man die Überwurfmutter nicht weit genug zurückschieben. Also habe ich mich entschieden, eine Kupferdichtung einzusetzen um die undichte Bezerra BZ10 . Diese hatte ich natürlich nicht im passenden Maß, also habe ich mir eine zurechtgemacht und eingesetzt. Dann wieder alles verschraubt und noch den Silikonschlauch gewechselt, den ich zufällig noch in der lebensmitteltauglichen Variante hier hatte. Anschließend habe ich einen Testlauf durchgeführt, der erfolgreich verlief. Ich habe die Maschine noch mit viel Wasser durchgespült, der Kessel fasst immerhin 1,5 Liter, da die Maschine mitten im Reinigungsprozess undicht wurde. Schließlich war es soweit und ich konnte einen Probelauf mit Kaffee machen.

Überlegungen zum Brühdruck, Bezerra im Besonderen

Dabei fiel mir auf, dass der Brühdruck zu hoch war, er lag bei 12 Bar und damit im tiefroten Bereich der Anzeige, diesen habe ich also mit Hilfe des Blindsiebes eingestellt. Interessant ist, dass hier behauptet wird, der Brühdruck bei Vibrationspumpen in Bezerra-Maschinen solle höher sein als die gewöhnlichen 9 Bar; der Verfasser begründet das mit der Förderleistung der Pumpen. Fraglich, warum dann die Skala der Maschine ab 10 Bar tiefrot ist. Auch physikalisch interessant, denn mit höherem Druck wird die verrichtete Arbeit größer; um eine gute Crema zu erstellen, müsste ich also bei höherem Druck die Kaffee-Bohnen feiner mahlen. Die Wassermenge in gleicher Zeit sollte also größer sein. Das Ziel ist aber immer ein gute Crema und dazu darf nicht zu viel Wasser pro Zeit durch das Kaffeepulver fließen. Ich bin ratlos. Da wird behauptet, das sei durch Versuche erwiesen, nun wäre also davon auszugehen, dass alle Espresso-Maschinen mit Vibrationspumpen bei höherem Druck gefahren werden. Dann machen aber viele einen Fehler, denn die stellen einen Druck von 9 Bar ein.

Druckanzeige, interessant gemacht bei Druckzuständen in einer Anzeige

Vielleicht lese ich die Anzeige auch falsch ab und rot ist der Zielbereich, den hätte ich dann aber grün gemacht. Nun ja, nehmen wir an, der Zielbereich ist rot: Dann ist der Kesseldruck aber auch zu hoch, denn das Druckventil öffnet bereits bei 1,5 Bar, also unterhalb des roten Bereichs

Im Anschluss habe ich noch mal alle Silikonschläuche geprüft und – wo nötig – gereinigt. Die Fittings noch mal auf Dichtigkeit geprüft und das Innere der Maschine gesäubert.

Nachdem die bei ies bestellte Kontrollleuchte und der Schalter angekommen waren, habe ich diese verbaut, alles noch mal getestet und die vormals undichte Bezerra BZ10 wieder zusammengebaut. Dann natürlich noch einen leckeren Kaffee gebrüht und natürlich abschließend eine Isolationsprüfung vorgenommen.

Crema bei 9 Bar

Abschließendes

Es war mal wieder schön, so einen verchromten Siebträger zu reparieren. Die Kombination aus Mechanik und Elektrik – Elektronik ist sehr sparsam eingesetzt – zu reparieren. Auch spannend, dass behauptet wird, dass Vibrationspumpen einen höheren Druck fahren sollen, das wird mich noch beschäftigen. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, es ist nicht ganz harmlos, dieses Zusammenspiel von 230V, Metall und Wasser. Also bitte, wenn ihr unsicher seid, wendet euch an Fachleute.

Pfaff 7550 schiebt Stoff nicht nach rechts

Die Pfaff 7550 schiebt den Stoff nicht nach rechts. Nachdem ich viel über die Mechanik der Nähmaschine gelesen hatte, konnte ich sehen, was dem Nähmaschinenmechaniker gleich hätte auffallen können: Der Transporteur steht nicht in der Mitte. Die Mechaniker nehmen aber gern an, dass es ein elektronischer Fehler ist, weil der Transporteur über einen Stepper-Motor bewegt wird.

Auf der linken Seite habe ich einen Spalt von 1,1 mm mit der Fühlerlehre ermittelt, während auf der rechten Seite gar kein Spalt war. Für eine symmetrische Einstellung des Transporteurs müsste also zu jeder Seite eine Spaltbreite von ~ 0,5 mm vorhanden sein. Nachdem ich den Spalt symmetrisch eingestellt habe, funktioniert der vorgeschriebene Test mit der Achtrichtungstaste. Anschließend habe ich Muster genäht. Die Bärchen (221) werden versetzt genäht, weil der Transporteur die Bewegung nach links zum Kopf der Teddybären nicht vornimmt. Das Nähen nach links, also den Stoff unter dem Füßchen nach rechts zu schieben, funktioniert nicht.

Die Pfaff 7550 schiebt den Stoff nicht nach Rechts. Die Bärchen werden nicht vollständig genäht
Das Muster 221, das nicht richtig genäht wird

Als nächstes teste ich die 8-Wege-Funktion. Dabei zeigt sich, dass das Nähen nach links nicht funktioniert. Also der Stoff nicht nach rechts verschoben wird. Um sicherzugehen, dass der Fehler nicht in der Elektronik liegt, habe die Elektronik der „defekten“ Maschine mit der einer intakten getauscht. Der Fehler bleibt bestehen. Die Elektronik der defekten Maschine habe ich in die funktionierende Maschine gebaut und auch dies funktioniert einwandfrei. Somit ist klar, dass die Elektronik fehlerfrei ist.

Warum schiebt die Pfaff 7550 den Stoff nicht nach rechts

Nun ist die Frage, was dafür sorgt, dass der Stoff nach rechts verschoben wird. Die Verschiebung nach links klappt. Wenn ich die Maschine per Handrad bewege, kommt der Transporteur zum richtigen Zeitpunkt raus, bewegt sich nach links und versinkt dann wieder nach unten. So sollte der Stoff eigentlich transportiert werden. Stimmt ein Timing nicht? Getestet habe ich an zwei 7550 und festgestellt, dass bei beiden Maschinen die Nadel nicht mehr im Stoff ist, wenn der Transporteur umspringt.

Was auffällt, ist, dass der Transporteur bei der defekten Maschine weiter heraussteht als bei der intakten Maschine. Ebenso ist die Nadel bei der defekten Maschine weiter oben als bei der intakten. Die Bilder zeigen den Unterschied: links die defekte, rechts die intakte Maschine.

Das sieht wirklich so aus, als würde das Timing nicht stimmen. Da sind wir wieder da, wo die Technik des motorisierten Zweirades und Nähmaschinentechnik eine ihrer vielen Gemeinsamkeiten haben: Das Timing muss stimmen. Also werde ich lesen, wie das eingestellt wird.

Ein neuer Tag und neue Gedanken zum Schieben des Stoffes

Gelesen habe ich, eine Nacht drüber geschlafen und dank eines freien Tages auch noch einen Vormittag lang darüber nachgedacht. Dann noch mal die intakte Referenzmaschine betrachtet und folgendes festgestellt: Der Transporteur der intakten Maschine lässt sich nicht von Hand nach links ziehen. Der Transporteur der defekten Maschine hingegen schon. Die Tatsache, dass es möglich ist, den Transporteur nach links zu schieben, lässt vermuten, dass eine Feder oder was auch immer die Rückstellkraft bewirkt, fehlt.

Die Paff 7550 schieb den Stoff nicht nach rechts weil die Feder lose ist
Die lose Feder war nicht auf Anhieb zu sehen

Also habe ich nach der Rückstellkraft gesucht und – wie im Bild zu sehen – eine lose Feder gefunden. Die Feder gehört an den Arm des Steppermotors, der den Transporteur seitlich verschiebt. Nun geht es also darum, die Feder wieder einzuhängen. Vermutlich wird dazu der Steppermotor, den ich ja bereits kalibriert hatte, wieder ausgebaut. Ob mir die Feder losgegangen ist? Zum Kalibrieren werden eigentlich nur die Schrauben gelockert, was nicht dazu führen sollte, dass die Feder sich löst.

Die wieder eingebaute Feder, sie ist kaum zu sehen
Die wieder eingebaute Feder: Sie ist kaum zu sehen

Eine letzte Justierung ist noch notwendig

Nach dem Einschalten und ersten Drehen am Handrad klackert die Rechts-Links Verstellung sehr und mir ist klar, dass sie noch mal justiert werden muss. Vermutlich kann das nicht beim Zusammenbau justiert werden, ohne dass die Maschine mal bestromt wurde, um die Stellmotoren auszurichten. Jetzt funktioniert sie wieder und es war wirklich ein mechanischer Fehler in Form einer gelösten Feder und der Symmetrierung des Transporteurs. Das Nähmaschinen

So, nun geht die Maschine wieder zurück an ihre Besitzerin und ich bin zufrieden, weil ich durch Lesen und Nachdenken den mechanischen Fehler gefunden habe. Jetzt werde ich mich mal wieder frohen Mutes an die Elektronik einer 7570 wagen. Für die 7570 habe ich mir extra einen Durchgangsprüfer gebaut, mit dem ich nur niederohmige Widerstände als Durchgang erkenne. Meine normalen Vielfachmessgeräte melden bis zu 120 Ohm als Durchgang und damit lässt sich der Fehler der 7570 nicht zeitsparend finden.